„Halle Nord Kurz vor der Entscheidung. Noch bleiben offene Fragen!“
Am 31.05.2012 wird der Neubau der Sporthalle Nord das Thema der gemeinsamen Sitzung der Fachausschüsse Stadtentwicklungsplanung und Kindertagesstätten , Schulen und Sport in der Mensa des Schillergymnasiums sein.
Zur Erörterung und Entscheidung steht die Beschlussvorlage 140/2012, ein komplexes, selbst für den politisch Interessierten zumindest nicht beim ersten Lesen in vollem Umfang zu erfassen. Erläuterung der Bedarfszahlen ist hilfreich, aber auch nötig.
Theoretisch ist zu entscheiden zwischen sechs Wahlmöglichkeiten und vermutlich zusätzlich noch zwischen den Varianten Standardbauweise gemäß Energiesparverordnung 2009 oder Passivhausstandard.
Demjenigen, der alle Fachausschusssitzungen und die Presse zu diesem Thema verfolgt hat ist klar, es wird in der jetzt kommenden Sitzung praktisch in der Endausscheidung, nur um die Lösung Dreifeldhalle mit 199 Zuschauerplätzen oder Dreifeldhalle mit 480 Zuschauerplätzen gehen. Der Preisunterschied beträgt rund 1 Million Euro, also kein Pappenstiel. Vor dem Anblick leerer Kassen erscheint die Antwort einfach.
Die erstgenannte kleine Halle am alten Standort der Halle Nord reicht gut für den Schulsport und lässt kleine Veranstaltungen des Vereinssports zu. Die großen Spiele der Handballherren und Jugend müssen in die Sporthalle nach Afferde mit gut 500 Zuschauerplätzen ausweichen. Das ist hinnehmbar, hat sich der Vorsitzende des VfL Hameln bereits öffentlich geäußert und tritt damit der Frau Oberbürgermeisterin zur Seite.
Die große Halle mit 480 Zuschauerplätzen würde sowohl den Schul- als auch den Vereinssport voll abdecken. Bei leeren Kassen sind natürlich plus 1Mio Euro eine Menge Geld, mit dem Ziel des Schuldenabbaus im Auge, zu viel Geld.
Wenn die Halle in Afferde also in einem Zustand ist, der dem Bedarf des VfL Hameln entspricht, dann wird der Ausschuss sich für die kleine Lösung entscheiden müssen.
Bleibt zu hoffen, dass die Halle in Afferde nicht auch ein Sanierungsfall (Brandschutz, Sanitärräume, Parkplätze) ist, wie die derzeitige Halle Nord. Dann wäre die Entscheidung für die kleine Lösung eine Milchmädchenrechnung. Also mein Hinweis an Rat und Verwaltung: Bevor in der Ratssitzung am 20.06.2012 endgültig entscheiden wird, hier noch einmal genau hinschauen.
Bis zu diesem Tag bleibt die Frage nach der Ausstattung hinsichtlich der Energieeffizienz zu beantworten: Passivhausstandard oder Energiesparverordnung 2009?
Experten werden die Antwort auf die Frage leicht geben können. Der Passivhausstandard wird sich rechnen, früher oder später. Das hängt von einigen Faktoren ab, u.a. auch davon, um wie viel die Kosten für den Passivhausstandard die der Bauweise der Energiesparverordnung übersteigen. Also, je höher die Kostendifferenz, umso weiter liegt der Zeitpunkt entfernt, an dem die Mehrkosten durch die eingesparten Energiekosten ausgeglichen werden. An mindestens 15 eher wohl 20 bis 25 Jahre muss man da wohl denken. Mit Passivhausstandard schnell mal den Haushalt sanieren, geht also auf gar keinen Fall.
Zusatz am 31.05.2012: Die Halbwertzeit der Genauigkeit von durch die Verwaltung zur Berechnung der Hallengröße herangezogenen Bedarfsdaten liegt im Stundenbereich. Ein Treffen der Schulleiter und Vereinsführungen mit den Spitzen der Mehrheitsgruppe am 30.05.2012 ergab: Die Bedarfszahlen sind durch die Verwaltung nicht exakt ermittelt worden. Es besteht ein Mehrbedarf von 100 Sportstunden, der mit der geplanten Dreifeldhalle nicht abgedeckt werden kann. So wird jegliche Planung und Entscheidung zum Glücksspiel! Aber, esgeht ja nur um mindestens 4 Millionen Euro.