SZ Nord - Griese zieht die Notbreme
Mit seinen Überlegungen, die Oberstufen von AEG und IGS zusammenzulegen, ist der Hamelner OB auf dem richtigen Weg, aber...
Es war nicht anders zu erwarten – jetzt ist die Einarbeitungs (Schon) zeit vorbei, Herr Oberbürgermeister.
Mit Abspecken des Raumprogramms will OB Claudio Griese versuchen, die Ergebnisse einer versäumten konzeptionellen Schulplanung im Landkreis und auch hier in Hameln zu korrigieren.
Seit 2012 wurden – immer auch mit dem erklärten Willen des damaligen Sprechers der Mehrheitsgruppe im Hamelner Rat - Architekten bemüht, eine nicht existierende, von der Politik im Einklang mit den Verwaltungen abgestimmte und belastbare Schul (entwicklungs) planung in Infrastruktur umzusetzen. Ständig steigende Kosten waren die geradezu unausweichliche Folge.
Wenn jetzt der neue Sprecher der Mehrheitsgruppe, assistiert von seiner Stellvertreterin noch davon spricht, dass belastbare Zahlen immer noch nicht vorliegen, ist das mehr als peinlich.
Zwei Jahre sind also tatenlos, zumindest aber ergebnislos verstrichen, in denen gemeinsam mit dem Landkreis genau diese wichtige Frage hätte untersucht und beantwortet werden sollen.
Gemeinsame Oberstufe von IGS und AEG, verkleinerte Sekundarstufe I. Was noch vor Monaten für angemessen, ja für unabdingbar erforderlich gehalten wurde, stellt der OB jetzt zur Disposition. Wenn das heute geht, warum nicht bereits 2012 oder 2013? Unabhängige Mahner, die nicht ideologisch verblendet und parteigebunden sind, hat es bereits damals gegeben. Eine späte Einsicht ist aber allemal besser als überhaupt keine.
Wenn aber schon Einsicht, dann bitte richtig und vollständig.
Die Idee der gemeinsamen Oberstufe von IGS und AEG zeigt doch den richtigen Weg. Die IGS mit gymnasialer Oberstufe ist politisch gewollt und wird vor dem Hintergrund der erwarteten landespolitischen Weichenstellung auch kommen. Warum dann weiter an der kostentreibenden Vorstellung festhalten, ein Schulzentrum Nord in Hameln zu schaffen, das unter einem Dach eine IGS und ein Gymnasium beherbergt?
Die wirklich weitsichtige und vermutlich auch bezahlbare Lösung kann doch nur lauten: IGS Albert Einstein am derzeitigen Standort von IGS und AEG. Und zwar als IGS mit gymnasialer Oberstufe und sonst nichts. Das Albert Einstein Gymnasium wird zur Aufstellung dieser IGS herangezogen und ist der Namensgeber dieser für Hameln und den Landkreis einmaligen Schulform. Schillergymnasium und Viktoria Luise Gymnasium in Hameln, das Humboldt Gymnasium in Bad Pyrmont sowie die Kooperativen Gesamtschulen in Bad Münder und Salzhemmendorf werden den verbleibenden Bedarf an gymnasialer Bildung im Landkreis abdecken. Das schneidet weder der Lehrerschaft, den ehemaligen Absolventen noch derzeitigen Schülern des AEG die Ehre ab. Es ist lediglich die Folge einer Entwicklung in der Zeit.
Herr Oberbürgermeister, Sie sind auf dem richtigen Weg, gehen Sie ihn bitte bis zum Ende. Entscheidungen müssen jetzt getroffen werden, sonst verursachen z.B. die derzeit genutzten Container täglich Kosten, die bei den Gesamtkosten bitte nicht vergessen werden dürfen.
Hermann Schmidtchen