Hochzeitshaus - Der Landkreis hat Bedarf
Hermann Schmidtchen entwickelt eigene Vorstellungen zur Nutzung des Hochzeitshauses.
Die konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Stadt Hameln und dem Landkreis ist – vorsichtig ausgedrückt verbesserungsfähig.
Seit Jahren wird nun bereits eine geeignete Nachnutzungsmöglichkeit für das Juwel der Weserrenaissance – Das Hochzeitshaus – gesucht. Dabei kommt es der Stadt Hameln darauf an, dass die Lösung für Hameln nicht nur kostenneutral ist, sondern nach Möglichkeit auch noch Geld in die Stadtkasse spült. Versuche der Zusammenarbeit mit dem Landkreis bei der Lösungssuche sind bisher fehlgeschlagen.
Wenn schon nicht Cafe oder Bürgersaal, dann vielleicht die Zentrale einer zukünftigen Tourismus GmbH Weserbergland, die gemeinsam mit der Hamelner Marketing und Tourismus GmbH (HMT), einschließlich der Tourist-Information, im Hochzeitshaus ihren Sitz nehmen könnte.
Der Bedarf ist das Maß aller Dinge - und der ist gegeben.
Das Weserbergland bietet mit dem Weserfluss, der wunderschönen Landschaft und seinen einzigartigen Bauten der Weserrenaissance ein bei weitem noch nicht ausgeschöpftes Tourismuspotenzial. Die Kommunen, ja sogar die Ortschaften hüten ihre Schätze und versuchen sie möglichst autark zu vermarkten. Ein Ansatz, dieses Potenzial gemeinsam besser zu nutzen ist, anders als in anderen Bereichen, nicht zu erkennen. Die Lösung, die dem Landkreis, mehr noch, der gesamten Region nutzen kann und damit auch den Kommunen, sind die Vernetzung der Potenziale und ihre Vermarktung im Paket. Dadurch könnten Urlauber in die Region gezogen werden, die nicht nur für einen Tag oder ein Wochenende bleiben, sondern einen ganzen Urlaub lang.
Dieser Lösungsansatz verlangt nach einer übergreifenden Planung und Steuerung. Eine Aufgabe, die einer Gesellschaft auf der Landkreisebene übertragen werden kann, die ihren Sitz im Hochzeitshaus, im Herzen der Stadt Hameln und vielleicht dem Ausgangspunkt aller Aktivitäten, nehmen könnte.
So richtig erfolgswirksam wird diese Lösung dann, wenn sie in enger Kooperation gemeinsam mit der Stadt Hameln und ihrer Marketing und Tourismus GmbH (HMT) erfolgt. Das vermeidet kostspielige Doppelstrukturen und wäre höchst wirksam. Hameln stellt das Gebäude und der Landkreis finanziert den Betrieb. So könnte eine ganz einfache Lösung in großen Zügen skizziert werden.
Das dann möglicherweise frei werdende derzeitige Domizil der HMT könnte in diesem Fall vermutlich auf dem freien Markt verkauft werden – als Bürofläche, wie auch immer. Möglichweise entspräche die Glaskonstruktion auch den baulichen Vorstellungen von Interessenten, die erst kürzlich eine derartige Infrastruktur in Hameln errichten wollten. Alternativ könnte das Gebäude auch Teile der Stadtverwaltung im Zuge der Reorganisation des Rathauses aufnehmen. Für die Stadt Hameln mit Sicherheit kein Verlustgeschäft. Der Wechsel bietet gelegentlich auch Chancen. Mit einem neuen Landrat könnte diese Lösung Wirklichkeit werden.
Hermann Schmidtchen