"IGS Hameln - Eine Geschichte ohne Ende?"
Ein klares Bekenntnis zur IGS mit integrierter gymnasialer Oberstufe am Schulzentrum Nord, das ist der Wille fast aller politischen Parteien und Gruppierungen im Hamelner Rat. Nur die FDP sieht das (noch) anders. Soweit , so klar: Wenn da nicht die Kosten wären. Jetzt sind es vermutlich mehr als zehn Millionen Euro für Ausbau der IGS mit Oberstufe, Inklusion und energetische Sanierung, berichtet zumindest die DEWEZET aus der gemeinsamen Sitzung des Ausschuss für Kindertagesstätten, Schulen und Sport sowie dem AusschussStadtentwicklung.
Ob das alles so kommen muss, soll ja nach dem gemeinsamen Willen von Landkreis und der Stadt Hameln erst ein Expertengutachten ergeben. Ob aber ein Architekt mit Erfahrung im IGS-Bereich wirklich die Frage beantworten kann, bleibt abzuwarten. Was will Hamelner Politik wirklich. Aus Sorge, damit die unbequeme Frage nach einer notwendigen Veränderung der bestehenden Schulstruktur, insbesondere im Bereich der Oberstufen, beantworten zu müssen, haben sich die Fraktionen dazu noch nicht öffentlich festgelegt.
Es geht doch nicht allein und schon gar nicht vorrangig um die Frage der Nutzung der bereits vorhandenen Infrastruktur am Schulzentrum Nord und ihre unausweichliche Erweiterung, wenn man das Albert Einstein Gymnasium unverändert erhalten will.
Richtig ist doch, dass mit dem Regierungswechsel in Hannover die Schullandschaft in Niedersachsen und damit auch im Landkreis Hameln-Pyrmont erneut in Bewegung geraten wird. Wenn die Gesamtschulen den Status einer Regelschule erhalten, haben wir eine zum heutigen Stand grundlegend veränderte Situation. Wer daher jetzt bereit wäre, zehn Millionen Euro oder mehr für den Ausbau der IGS mit Oberstufe plus in die Hand zu nehmen, ist bereit, Steuergelder zu verschwenden.
Bereits das Abwarten der Anmeldungen für die IGS und die Absicht voraussichtlich für die Aufnahme der neuen Klassen an der IGS Container bereit zu stellen, ist geeignet, Kosten unnötig zu erhöhen.
Die zukünftigen Schülerzahlen im Landkreis sind keine Unbekannte und ohne jeden Zweifel begrenzt. Das Gewinnen von Schülern von jenseits der Kreisgrenze wird bei sinkenden Schülerzahlen schwieriger werden. Allein der Eltern- und Schülerwille steht noch nicht abschließend fest. In seiner Tendenz, die ja eindeutig für die IGS (mit Oberstufe) spricht, ist er aber dennoch klar erkennbar.
Eine Erhöhung der Kapazitäten im Oberstufenbereich landkreisweit kann es vernünftigerweise in dieser Lage nicht geben. Genau das wäre mit der Erweiterung der IGS um eine gymnasiale Oberstufe aber beschlossen, wenn, ja wenn nicht an anderer Stelle Kapazitäten abgebaut werden.
Die Lösung, dies zu korrigieren, liegt auf der Hand oder genauer, im Schulzentrum Nord.
Allein durch die systematische, zeitlich synchronisierte Verschmelzung von IGS und AEG könnten Kosten in Millionenhöhe vermieden und eine leistungsfähige Integrierte Gesamtschule geschaffen werden, die vermutlich dem Willen vieler Eltern und Schüler gerecht werden könnte.
Konkret: Mit Beginn des Schuljahres 2013/2014 werden neue 5. Klassen am Schulzentrum Nord nur noch in der IGS eingerichtet. Ihre Anzahl hängt von der Anzahl der Anmeldungen, also dem Elter- und Schülerwillen ab. Container wären voraussichtlich überflüssig oder nur in geringer Zahl erforderlich, da ja im AEG Räume frei bleiben. Die Schulleitungen von IGS und AEG arbeiten ab sofort eng zusammen, mit dem Ziel ihrer zeitnahen Verschmelzung.
Mit einer Integrierten Gesamtschule Albert Einstein wäre Hameln zukunftssicher aufgestellt, auch im Wettbewerb mit den anderen Kommunen des Kreises und darüber hinaus.
Hermann Schmidtchen
DIE UNABHÄNGIGEN Hameln-Pyrmont e.V.