Bartels ein "Verhinderer" - sagt Lippmann
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin bedenken Sie, Herr Bartels ist erst seit Oktober 2013 Landrat unseres Landkreises. Seither hat er (sich) schon einiges geleistet. Ihn aber in Sachen Schulzentrum Nord als „Verhinderer“ zu bezeichnen, trifft nicht zu.
Liegen doch die Ursachen für das Schul-Debakel keineswegs in seiner Amtszeit. Schon 2012, noch in der Amtszeit von Landrat Rüdiger Butte, hatte sich der Kreistag eindeutig gegen ein überdimensioniertes Schulzentrum in Hameln ausgesprochen. Man war überzeugt, dass vor dem Hintergrund rückläufiger Schülerzahlen es keineswegs unverzichtbar erschien, ohne ein verabschiedetes Schulentwicklungskonzept für den gesamten Landkreis ein derartig kostspieliges Vorhaben seitens des Landkreises mit 50% in Geld zu unterstützen. Darauf hatte sich auch Landrat Butte nicht eingelassen.
Wenn anschließend im Wahlkampftrubel nicht mehr klar war, was der Landkreis eigentlich untersuchen lassen wollte, mag das den Ereignissen um den schrecklichen Tod von Rüdiger Butte geschuldet sein. Keineswegs war es Absicht des Landkreises, durch eine Untersuchung der „Mosaik-Architekten“ das Projekt noch weiter zu verteuern. Konsequent wäre gewesen, zunächst das Schulentwicklungskonzept, einschließlich der damit verbundenen Frage der Schulträgerschaft, abschließend zu klären. Das ist nicht geschehen. Zumal für eine derartige Untersuchung eine Architektengruppe ohnehin nicht der richtige Auftragnehmer war. Über zwölf Monate sind seither nutzlos verstrichen.
Wenn der Landkreis jetzt die Achtzügigkeit als Kompromiss bereits geschluckt hat, ist dies möglicherweise der Anfang vom traurigen Ende. Auch diese Entscheidung sollte Landrat Bartels noch einmal überdenken, selbst wenn ihn Oberbürgermeisterin Lippmann weiterhin auffordert, seine Rolle als Verhinderer aufzugeben und zu einem Wort zu stehen, das er nie gegeben hat.
Das Problem liegt doch in Hameln selbst: Zuerst eine überstürzte Entscheidung für die IGS unter Heranziehen der Sertürner Realschule. Der scheinbar berechtigte Gedanke, die IGS mit einer gymnasialen Oberstufe zu versehen, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Albert Einstein Gymnasium, brachte den Stein „Schulzentrum Nord“ richtig ins Rollen. Schließlich der Versuch, die Interessen von IGS und Albert Einstein Gymnasium in einem Schulzentrum Nord unter einen Hut zu bringen. Was und für wen diese Zentrum langfristig da sein soll, ist bis heute nicht geklärt. Klar ist nur, andere Schulen Hamelns und auch die Schulen anderer Kommunen des Landkreises werden betroffen sein.
Ein Grund mehr, sich für die Schulträgerschaft beim Landkreis zu entscheiden. Spätestens nach den Wahlen am 25.Mai 2014 muss darüber noch einmal ernsthaft und intensiv nachgedacht werden.
Hermann Schmidtchen