Schulzentrum Nord- Müssen es mehr als 22 Millionen sein?
Schulzentrum Nord - Müssen es wirklich mehr als 22 Millionen Euro sein?
Wer die Pressemitteilung der Stadt Hameln vom 06.Dezember 2013 sorgfältig analysiert, kann den roten Faden entdecken, dem die Planung der MOSAIK-Architekten aus Hannover folgt.
Am derzeitigen Standort der IGS Hameln/Sertürner Realschule und des Albert Einstein Gymnasiums soll durch An- und Umbau das Schulzentrum Nord entstehen. Da ist von einer gemeinsamen Sekundarstufe II die Rede und von einem neuen Verbindungsbau, der das Zusammenwachsen der beiden Schulformen zu einem Schulzentrum auch räumlich unterstreichen soll.
Wenn unstrittig ist, dass es nach Umgestaltung nicht mehr die IGS Hameln und das AEG sondern nur noch ein Schulzentrum Nord mit nur einer Schulleitung geben soll, ist viel erreicht.
Zumal, wenn daraus gefolgert werden kann, dass die durch den Landkreis geforderte kostenoptimierte Lösung damit zumindest schon einmal auf den richtigen Weg gebracht worden ist. Bleibt nur noch, die Kosten mit dem erwarteten Nutzen in Einklang zu bringen. Auch für den Landkreis, denn knapp die Hälfte der Schüler wird vermutlich weiterhin aus dem Landkreis nach Hameln einpendeln.
Damit diese zukunftweisende Idee aber wirklich auf sicherem Grund steht, ist vorab zu entscheiden, welches pädagogische Konzept in diesem Schulzentrum verwirklicht werden soll. Dem Elternwille folgend erscheint unausweichlich, zumindest zunächst sowohl den Anhängern der Gesamtschulidee als auch denen des Gymnasiums ein Angebot machen zu können. Dazu erscheint nach heutiger Einschätzung der Stadt Hameln die geplante Achtzügigkeit des Schulzentrums erforderlich. Und das kostet!
Der Landkreis teilt diese Einschätzung offenbar nicht und hält vor dem Hintergrund rückläufiger Schülerzahlen bereits eine Sechszügigkeit für ausreichend.
Konsequent und wie erwartet, bringt nun der Landrat selbst auch die Frage der Schulträgerschaft mit ins Spiel. Als „Druckmittel“ verwendet er den völlig legitimen Hinweis auf die Wahlmöglichkeit des Landkreises, seine finanzielle Beteiligung an dem Vorhaben hälftig nur als Darlehen zu leisten.
Angesichts der Lage mag man der Stadt Hameln raten, den Bogen nicht zu überspannen. Die Kreistagsabgeordneten mit Wohnsitz in Hameln verpflichten zu wollen, im Kreistag ausschließlich Hamelner Interessen zu vertreten, dürfte nicht der richtige Weg sein.
Vielmehr kommt es doch darauf an, die Vor- und Nachteile einer einheitlichen Schulträgerschaft durch den Landkreis zu analysieren und vor dem Hintergrund der eigenen, zunehmend begrenzteren finanziellen Möglichkeiten zu bewerten und zu entscheiden.
Es zeugte auch von Souveränität, auf eigene Rechte bewusst und verantwortungsvoll zu verzichten, zum Wohle des ganzen Landkreises und seiner Eltern und Kinder.