Stichwahl in Hameln!
Die Wählerinnen und Wähler hatten am 25. Mai auch bei der Wahl des zukünftigen Hamelner OB das Wort. Leider haben nur gerade einmal knapp 44% der Wahlberechtigten von der Wahlmöglichkeit Gebrauch gemacht. 500 auch noch mit ungültiger Stimme.
Frau Anke Blume mit knapp 9%, ein ordentliches Ergebnis, Da haben offensichtlich und gemessen am Ergebnis der Europawahl ihr nicht nur FDP-Wähler die Stimme gegeben.
Herr Ralf Wilde mit 43% hatte sich zumindest in einigen SPD-starken Stadtbezirken mehr versprochen.
Herr Claudio Griese, 48% die erforderliche absolute Mehrheit knapp verfehlt. Knapp, aber verfehlt. Obwohl sein ausgezeichnetes Ergebnis in Tündern deutlich macht, was „Heimvorteil“ bewirken kann.
Fazit aus der Sicht der UNABHÄNGIGEN:
Die Wahlbeteiligung mit rund 44% ist für eine OB-Wahl erschreckend niedrig. Vielleicht war bei dem lau-geführten Wahlkampf auch nicht mehr zu erwarten. Profil haben da die beiden Kontrahenten, wenn sie sich überhaupt so verstanden haben, nicht gezeigt. Das war schon eher bei Frau Blume erkennbar. Für den Tag der Stichwahl – 15. Juni 2014 – lässt das Schlimmes befürchten, zumal zeitgleich das Felgenfest lockt.
Programme und Inhalte waren im Wahlkampf insbesondere bei den beiden „Großen“ kaum auszumachen. Daran ändert auch der Hinweis auf seitenlange Positionspapiere nichts. Die liest halt keiner, selbst der an Politik interessierte Wähler nicht.
Der Wahlkampf selbst war ein laues Lüftchen und verdient die Bezeichnung Kampf nicht. Themen gab und gibt es doch reichlich: Haushaltsdefizit, Halle Nord, Schulzentrum Nord, Schulträgerschaft, Kinderbetreuung, Konversion der britischen Einrichtungen, Brennpunkt Rohrsen, Bäderkonzept, Straßenzustand, Südumgehung, Rathaus und Verwaltungsstruktur und, und. Keiner der Bewerber traute sich mit (s)einer eigenständigen Meinung aus der Deckung. Lieber das oft gehörte „das sehe ich im Grundsatz ebenso oder das muss sorgfältig geprüft werden“. Das hilft dem Wähler zwar nicht weiter, verprellt aber auch keine Wähler, die da möglicherweise eine andere, abweichende Meinung zu den Dingen haben. Wer 50% der Stimmen braucht, muss auch bereit sein, die anderen 50% aufs Spiel zu setzen. Analyse- und Urteilsfähigkeit, Überzeugungs- und Durchsetzungskraft, Weitsicht und viele Dinge mehr erwartet ein UNABHÄNGIGER vom zukünftigen OB dieser Stadt.
Stichwahl ist am 15.Juni und keiner geht hin! Das wäre wirklich schlimm für diese Stadt. Daher bleibt nur der Appell: Gehen Sie alle zur Wahl, selbst, wenn bei nun klar überschaubarem Bewerberfeld möglicherweise nur noch ein Kompromiss bleibt.
Hermann Schmidtchen